Dokumentation von Digitalen Rekonstruktionsprojekten
Metainformationen
In: Kuroczyński, P., Pfarr-Harfst, M., Münster, S. (Eds.), Der Modelle Tugend 2.0: Digitale 3D-Rekonstruktion als virtueller Raum der architekturhistorischen Forschung. arthistoricum.net, Heidelberg, pp. 282-294. 2019Abstract
Digitale Rekonstruktionen sind von zunehmender Bedeutung in den digitalen Geisteswissenschaften. Für Experten stellen sie unter anderem ein Forschungswerkzeug zur Gewinnung neuer Erkenntnisse dar. Gleichzeitig bieten die finalen Modelle eine gute Möglichkeit, die Forschungsergebnisse zu präsentieren. Experten als auch Laien sollen dabei unterscheiden können, welcher Teil der Rekonstruktion auf Fakten oder hergeleitetem Wissen beruht und welcher rein hypothetisch ist. Umso wichtiger ist es, die verwendeten Quellen und das von den an der Rekonstruktion Beteiligten eingebrachte Wissen umfassend zu dokumentieren und zugänglich zu machen. Regularien wie die Londoner Charta oder die Charta von Sevilla stellen diesbezüglich Grundsätze auf, die innerhalb von Visualisierungsprojekten zu beachten und anzuwenden sind. Konkrete Empfehlungen zur Umsetzung geben sie jedoch nicht. Zum einen fehlt es an Best-Practice-Lösungen, an denen sich Projekte orientieren können. Zum anderen sind personelle und finanzielle Ressourcen für eine allumfassende Dokumentation in den Projekten oft nicht eingeplant. Somit ist die Kenntnis über die Regularien in der Regel vorhanden, aber eine Umsetzung findet in den meisten Fällen nicht oder nur ungenügend statt. Dieser Beitrag gibt einen Einblick in die Problematik der Dokumentation von digitalen Rekonstruktionen und Rekonstruktionsprojekten und stellt bisherige Bestrebungen und Lösungsansätze vor.